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Crowdworking

Aufträge über Plattformen vergeben

Flexibilität ist in der Arbeitswelt unerlässlich. Eine spannende Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist Crowdworking. Was genau dahintersteckt wie diese Form von Outsourcing funktioniert und welche Vor- und Nachteile es gibt, liest du hier.

 

Crowdworking: die Definition

Crowdworking, Crowdsourcing, Plattformarbeit oder auch Clickworking genannt,bezeichnet im HR-Bereich, temporäre Arbeitskräfte über digitale Plattformen für spezifische Aufgaben oder Projekte zu rekrutieren. Diese Plattformen fungieren als Vermittler zwischen Unternehmen, die zusätzliche Ressourcen benötigen, und den Freischaffenden, die ihre Tätigkeiten anbieten.

Der Ablauf gestaltet sich simpel, aber effektiv: Unternehmen treten den entsprechenden Crowdworking-Plattformen bei und skizzieren dort ihre Anforderungen sowie Projektziele. Es ist dabei gängig, grössere Prozesse und Projekte in kleine Einzelaufgaben, sogenannte Mikrojobs, zu unterteilen. Diese Aufgaben werden anschliessend von Crowdworker:innen ausgewählt und ausgeführt. Je nach Plattform oder der gewählten Ausschreibungsart, nehmen die Crowdworker:innen in einer Art Wettbewerb an der Ausschreibung teil, bewerben sich bei der suchenden Firma oder führen den Auftrag direkt aus. Dieser Prozess ermöglicht es Unternehmen, flexibel auf wechselnde Arbeitslasten zu reagieren und gezielt auf Expertise oder Arbeitskraft zurückzugreifen, ohne sich langfristig zu binden.

 

Der Unterschied zwischen Freelancing und Crowdworking

Signifikant sind die Unterschiede zwischen Freelancer:innen und Crowdworker:innen auf den ersten Blick nicht: Sie arbeiten allesamt in Selbstständigkeit, ohne klassischen Arbeitsvertrag, und werden projektbasiert bezahlt. Was diese zwei Arbeitsformen jedoch voneinander abhebt: Beim Crowdworking fehlt der direkte Kontakt zur ausführenden Person, da die gewählte Plattform zwischengeschaltet ist. Freelancer:innen stehen mit dem Auftraggeber in direkter Verhandlung, arbeiten gegebenenfalls sogar vor Ort im Büro und im Team mit festangestellten Mitarbeitenden. Und während Freelancer und Freelancerinnen in den meisten Fällen hochqualifiziert sind, übernehmen Crowdworker:innen meist eher einfache Tätigkeiten, die kein spezifisches Wissen voraussetzen.

Gängige Crowdworking-Plattformen

Es gibt verschiedene Plattformen, über die sich Crowdworking-Arbeitskräfte für unterschiedliche Tätigkeiten und Mikrojobs finden lassen. Je nach Bedarf gilt es, auf die Fokussierung der Plattformen zu achten:

  • Upwork: Plattform für Spezialist:innen, die sich komplizierten Aufgaben widmen können

  • Freelancer.com: Speziell für den Bereich Programmierung und Design

  • Fiverr: Von Grafik, Programmierung bis hin zu Übersetzungsdienstleistungen stehende tausende Freelancer weltweit zur Auswahl

  • Freelancer-Schweiz: Marktplatz für schweizerische Freiberufler:innen in 30 Fachgebieten

  • Amazon Mechanical Turk: für kleinere Aufträge, die kein Fachwissen erfordern

  • Clickworker: eine der grössten Plattformen, daher ein breites Spektrum an Crowdworker:innen und Aufgaben

 

Crowdworking: Vor- und Nachteile für Unternehmen

Crowdsourcing bringt entscheidende Vorteile, allerdings auch einige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Vorteile:

  • Flexibilität in der Ressourcennutzung: Unternehmen können schnell auf schwankende Arbeitslasten reagieren und temporäre Arbeitskräfte je nach Bedarf einsetzen.

  • Zugang zu einem breiten Talentpool: Crowdworking-Plattformen ermöglichen es Unternehmen, auf Personal mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen zuzugreifen.

  • Kostenersparnis: Da Crowdworker:innen digital arbeiten, fallen keine Kosten für die Bereitstellung von Arbeitsmitteln oder Büroflächen an.

Nachteile:

  • Qualitätskontrolle: Es kann schwierig sein, die Qualität der Tasks zu überprüfen, insbesondere bei komplexen oder thematisch sensiblen Aufgaben.

  • Abhängigkeit von Plattformen: Unternehmen sind abhängig von der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Crowdworking-Plattformen, was Unsicherheiten schüren kann.

  • Mögliche rechtliche Risiken: Es können rechtliche Fragen bezüglich der Beschäftigungsverhältnisse und des Datenschutzes auftreten, insbesondere wenn Crowdworker:innen nicht in der Schweiz leben.

Crowdworking lohnt sich also besonders bei kurzfristigen, projektbasierten Aufgaben, um Kosten zu sparen, Flexibilität in der Ressourcenplanung zu gewinnen und wenn spezifische Fachkenntnisse oder einfache Arbeitskräfte benötigt werden, die im eigenen Team aktuell nicht abgebildet werden.

Natürlich gibt es auch die Sicht der Freelancern zu beachten: Crowdworking bietet Freelancern die Vorteile von hoher Flexibilität, der Möglichkeit, weltweit Projekte zu übernehmen, und die Chance, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen einzusetzen und kontinuierlich zu erweitern. Dennoch darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass es auch zu erheblichen Unsicherheiten, wie unregelmäsigen Einkommensverhältnissen, mangelnder sozialer Absicherung und intensiven Preisdruck führen kann. Zudem erschweren fehlende rechtliche Schutzmechanismen und die Abhängigkeit von Plattformen eine nachhaltige berufliche Perspektive. Es gilt also Vor- und Nachteile gut abzuwägen und eine für beide Seiten faire Zusammenarbeit anzustreben.